„Der Zug war…abgefahren!“: Eindrücke von der Kundgebung zum Holocaust-Gedenktag

Unter dem Motto „Der Zug war … abgefahren!“ hatten Attac und das Bündnis gegen Rechts zu Kundgebung und Mahnwache anlässlich des Holocaust-Gedenktages aufgerufen.

An die 50 Menschen kamen trotz Regenwetters am Fuße des Dämmer Stegs zusammen, um der Opfer von Faschismus und Holocaust zu gedenken. Neben musikalischen Beiträgen gab es einen Redebeitrag der Interventionistischen Linken Aschaffenburg, der sich mit aktuellen rechten und antisemitischen Erscheinungen auseinandersetzte, die Wichtigkeit von Erinnerungspolitik betonte und mit Verweis auf den historischen antifaschistischen Widerstand zu aktivem Antifaschismus aufrief.

Danach ging KI-Stadtrat Johannes Büttner auf die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Aschaffenburg ein, die ab 1942 auch von der Laderampe des Aschaffenburger Güterbahnhofs aus über Würzburg in die Todeslager erfolgte. Nach Büttners Worten berichtete eine Zeitzeugin 2009 bei einer Stolpersteinverlegung, wie sie die Verladung einer befreundeten jüdischen Familie vom Dämmer Steg aus beobachtet hatte und sich ihr nach Abfahrt des Zuges das Bild eines zurückgelassenen Kinderwagens auf der nun leeren Laderampe ins Gedächtnis eingebrannt hat.

Einen Teil dieser Laderampe kann man heute noch vom Dämmer Steg aus sehen. Nach dem Willen der Veranstalter soll die Rampe als Mahnmal erhalten und unter Denkmalschutz gestellt werden. Ein entsprechender Antrag wurde von der KI im Stadtrat eingebracht. Reinhard Frankl (Attac/KI/Bündnis gegen Rechts) meinte, zur Ausgestaltung dieses Gedenkortes sei zum Beispiel neben einer Informationstafel am Geländer des Stegs ein auf der Rampe fixierter, gut beleuchteter Kinderwagen aus Bronze vorstellbar.

Im Anschluss begaben sich die Teilnehmer*innen auf den Steg, um dort eine provisorische Gedenktafel in Form eines Kinderwagens und einen entsprechenden Infotext anzubringen.

s. auch Berichte auf:
www.ki-ab.de
www.361Aschaffenburg.org
www.main-echo.de

Montag, 27. Januar – Holocaust Gedenktag

Unter dem Titel

„Der Zug war … abgefahren!“

laden das Bündnis gegen Rechts und Attac Aschaffenburg-Miltenberg ein zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Holocaust

Montag, 27. Januar 2020, 17:00 Uhr, Aschaffenburg,

Treffpunkt: Eingang Verwaltungsgebäude ROB (ehem. Güterbahnhof),

anschließend Mahnwache auf dem Dämmer Steg mit Blick auf Reste der alten Laderampe

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9.11. – „Mehr als 150 Teilnehmer*innen …“

… meldete das Main-Echo in seinem Bericht am 11.11.2019. Mit Lied- und Redebeiträgen gedachten das Bündnis gegen Rechts und Attac Aschaffenburg Miltenberg der Opfer der Reichspogromnacht und schlugen den mahnenden Bogen zur Gegenwart. Im Folgenden dokumentieren wir hier unkommentiert die Beiträge:

Liedbeiträge R. F.(BGR/Attac) Texte dazu
Shtiler Shtiler (S. Kaczerginsky)

Redebeitrag D.L. (Attac): Miriam. Ein langer Weg, um zu begreifen

Liedbeitrag R.F.: Asma Asmaton – Lied der Lieder (M. Theodorakis)

Redebeitrag B.A. (BGR/MLPD): Faschismus hat viele Gesichter

Redebeitrag L.S. (BSS/Friedenstrommler): Erinnerung an die große Synagoge von Straßburg

Liedbeitrag R.F.: ´S brent (M. Gebirtig)

Redebeitrag A.B. (IL): Neue Erscheinungsformen von Antisemitismus, Rassismus und Faschismus

Redebeitrag F.H. (DIE LINKE): Der 9. November – ein denkwürdiger Tag in der deutschen Geschichte

Liedbeitrag R.F.: Die ganze Erde uns (M. Theodorakis)

9.11.: Nichts ist vergeben, nichts ist vergessen!

zum Gedenken an die Reichs­pogromnacht laden ein
das Bündnis gegen Rechts
und Attac Aschaffenburg-Miltenberg,
zu Mahnwache und Kundgebung:

Samstag, 9. November 2019,
17:00 Uhr, Aschaffenburg,
hinter der Sandkirche

Anschließend Gedenkweg entlang von Stolpersteinen zum Wolfsthalplatz (bitte Kerzen und/oder Laternen mitbringen) )

Flugblatt/Aushang (pdf) herunterladen und/oder hier …

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Gemeinsam Rojava verteidigen! Gemeinsam gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus!

Zwei Ereignisse, ein Protest!

Faschismus hat mehrere Gesichter. In der Türkei erleben wir, wie einerseits die Gesellschaft faschisiert wird und andererseits entgegen jedem internationalen Recht großosmanische Expansionsinteressen zur Invasion kurdisch-syrischer Gebiete führen. Hier in Deutschland kann aus dem einem braunen Sumpf aus salonfähig gemachter AFD rechten Netzwerken, die mit Unterstützung des Verfassungsschutzes aufgebaut wurden, eine Gräueltat nach der anderen passieren, die inzwischen auch offen antisemitisch motiviert sind.
Deshalb: Heraus mit dem Protest auf die Straße!
TREFFPUNKT: 11.10., 18.00Uhr, Herstallstraße Ecke Steingasse, anschließend Demozug mit Zwischenkundgebung am Wolfsthalplatz und Abschlusskundkundgebung an der City-Galerie Eingag Schöntal.

Kein Schlussstrich! – Naziterror beenden! Rechte Netzwerke zerschlagen!

Ein Statement der Interventionistischen Linken (IL) zum Mord an Walter Lübcke und rechtem Terror.

Nach dem Mord an Walter Lübcke hat sich nun bestätigt, was schon längst vermutet wurde: Es war ein Nazi. Und es war auch nicht irgendein Nazi, sondern der altbekannte und vorbestrafte Stephan Ernst, der 1993 bereits einen Bombenanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft in Hohenstein-Steckenroth verübte. Ein Jahr zuvor fügte er einem Mann mit einem Messer lebensgefährliche Verletzungen zu und wurde dafür später wegen versuchten Totschlags verurteilt. Zahlreiche weitere Verurteilungen folgten.

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Grußwort zum Protest gegen AfD und ihren Antisemiten M. Hohmann

Liebe Freundinnen und Freunde des antifaschistischen Widerstands,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

gerade hatten wir den Ostermarsch hinter uns, da meldete das MAIN-ECHO, dass die AfD am 2. Mai in der Stadthalle ihren EU-Wahlkampf eröffnen möchte. Und zwar mit dem berühmt be­rüchtigten Martin Hohmann, der wegen seiner antisemitischen Rede am 3. Oktober 2003 aus der CDU ausgeschlossen worden war.

Ich danke hier im Namen unseres Bündnisses gegen Rechts den Aktivistinnen und Aktivisten von der Interventionistischen Linke, dass sie so kurzfristig im Laufe der letzten Woch diese Protest­kundgebung angemeldet haben. Wir haben gestern dazu auch auf der Mai-Kundgebung einen Aufruf des Bündnisses verteilt, in dem Hohmann anhand von Zitaten als nationalistisch, rassitsisch und antisemitisch bewertet wird. Das will ich hier nicht wiederho­len, das kann man zur Not auch auf unserer Homepage www.bgr-ab-mil.de nachlesen, soweit nicht ohnehin bekannt.

Ich habe einige Stimmen im Publikum gehört, die der Meinung waren, mit unserer Protestkundgebung würden wir die AfD nur unnötig ins Gespräch bringen und somit aufwerten. Liebe Leute, solche Argumentationslinien, soweit sie überhaupt ernsthaft ge­meint sind, halte ich für – entschuldigt bitte – Quatsch. Und zwar für einen gefährlichen Quatsch.

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bilder

2. Mai: Höcke, Hohmann, Junker, Schreck – bleibt weg mit eurem braunen Dreck!

BGR ruftmit auf zur Protestkundgebung gegen Auftritt Hohmannns (AfD)
2. Mai 2019, 18:30 Uhr – Schlossplatz, A‘burg

Hier der Aufruf der Veranstalterin IL auf facebook

Und hier der Text des Flublattes (pdf), das wir am 1. Mai verteilen wollen:

Höcke, Hohmann, Junker, Schreck –
bleibt weg mit eurem braunen Dreck!

Der 2. Mai ist für Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen ein traumatisches Datum. Am 1. Mai 1933 glaubten die deutschen Gewerkschaftsführer noch, man könne sich „über alle Trennungen der Vergan­genheit hinweg“ mit den Nazis zu einer „nationalen Organisation der Arbeit vereinigen“. Am 2. Mai 1933 wurden sie auf grausame Weise eines Besseren belehrt: Die Nazis stürmten die Gewerkschaftshäuser, verhafteten und ermordeten besonders fortschrittliche Gewerkschaftsführer und zerschlugen die ge­werk­schaftlichen Strukturen. Danach kamen Holocaust und Weltkrieg.
Gewiss, die heutige AfD ist noch nicht zu vergleichen mit der NSDAP 1933.
Kolleginnen und Kollegen, denkt aber daran: Auch die Entwicklung der NSDAP begann nicht erst 1933! Sie begann mehr als 10 Jahre vorher als „ganz normale Partei“, halt mit nationa­lis­tischen, rassisti­schen und anti­se­mi­ti­schen Zielen.
Leute wie der AfD-Kreisvorsitzende Junker betonen immer wieder, die AfD sei eine „ganz normale Partei“. Nun hat der AfD-Junker für den 2. Mai 2019 in der Aschaffenburger Stadt­halle den berühmt berüchtigten Antisemiten, Nationa­listen und Rassisten Hohman angekün­digt.

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