Film-Matinee am 2. November, 10:00 Uhr im „Casino“, Ohmbachsgasse 1, Aschaffenburg
„Mit Ausgrenzung fing alles an“ sagte der Holocaust-Überlebende Ernst Grube im Rahmen unserer Gedenk-Veranstaltung zum 9. November 2021. Auch die Serie rassistischer Anschläge nach 1991 hat darin ihren Ursprung, sowie alle weiteren, wie der vom 19. Februar 2020 in Hanau. Neun junge Menschen kamen ums Leben. Vier Jahre lang dokumentiert Regisseur Marcin Wierzchowski die Auswirkungen dieses Verbrechens auf die Betroffenen und die Stadt Hanau. Dabei wird der Schmerz der Angehörigen und die Wut über den Umgang der Behörden mit dem Vorfall sichtbar. Sie fordern Anerkennung und setzen sich gegen strukturellen Rassismus, der nicht nur in der Tat selbst, sondern auch in der Reaktion der staatlichen Institutionen zum Ausdruck kommt. Während die Politik nach Antworten sucht, übernehmen die Familien selbst die Aufklärung und rekonstruieren die Ereignisse jener Nacht. Ihr Einsatz gegen das Vergessen und ihre Forderung nach Konsequenzen machen den anhaltenden Kampf um Gerechtigkeit deutlich. Trotz sinkender öffentlicher Aufmerksamkeit bleibt der Wille der Hinterbliebenen stark, sowohl die Erinnerung an die Opfer zu bewahren als auch gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu kämpfen.