9. November: »Es fing an mit Ausgrenzung«

9. November: »Es fing an mit Ausgrenzung«

Kundgebung und Mahnwache 17:00 Uhr, Sandkirche/Sandtor

Ernst Grube, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau , verbrachte seine Kindheit als Sohn einer jüdischen Mutter im KZ Theresienstadt. Als Kommunist war er auch in der Nachkriegszeit verfolgt und noch Anfang der 70er Jahre mit Berufsverbot bedroht. Vor einigen Jahren war er auf einer Gedenkveranstaltung des Bündnisses gegen Rechts (BgR) per Online-Schaltung zu Gast. Die zentrale Aussage seines Vortrags bezogen auf die Verfolgung durch den so genannten Nationalsozialismus: „Es fing an mit Ausgrenzung“. Nationalistisch und rassistisch motivierte Ausgrenzungs-Haltungen führten weiterhin in den 90er Jahren zu Pogromen wie z. B. in Rostock und Solingen, in den letzten Jahren zu Anschlägen wie in Halle und Hanau. Aus diesem Grunde hat das Bündnis gegen Rechts sich Grubes Ausspruch als Motto für die diesjährigen Veranstaltungen rund um den 9. November gewählt.

Am vergangenen Sonntag lud es zur Vorführung des Films „Das Deutsche Volk“ ein, einer Dokumentation über un­erledigte Aufklärung und strukturellen Rassismus im Zusammenhang mit dem Hanauer Anschlag vom Februar 2020. Aufgrund der großen Nachfrage wurde sie vom kleinen in den großen Saal des „Casino“ verlegt. Am anschließenden Gespräch mit dem Regisseur beteiligte sich das Publikum rege.

Zu Kundgebung und Mahnwache am 9. November selbst lädt das Bündnis gegen Rechts unter dem oben genannten Motto am kommenden Sonntag um 17:00 Uhr ein – diesmal in die Sandgasse Höhe Sandkirche/Sandtor, da auf dem Meier-Kahn-Platz gebaut wird. Daran schließt sich wieder der Gedenkweg zur städtischen Veranstaltung am Wolfsthalplatz (18:00 Uhr) an.

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