Keine Stimme und kein Podium für die AfD!
Die Bundestagswahl 2017 wird entscheiden, ob nach dem Aufflammen rechter Gewalt auf den Straßen künftig auch im Deutschen Bundestag eine Partei vertreten sein wird, die offen rechte Positionen vertritt. Unseren Argumenten gegen eine Einladung der AfD zu Podiumsdiskussion wurde oft entgegengehalten, es handele sich um eine ganz normale Partei, in der die extremen Rechtsausleger Einzelerscheinungen seien und gar keinen entscheidenden Einfluss hätten.
Mehrheit in einer möglichen
AfD Fraktion für Höcke & Co.
Eine Analyse von Studierenden der Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum, von der das »Neue Neutschland« am 28.07.2017 berichtete*, kommt zu einem ganz anderen Schluss.
Wir zitieren (Auszüge): »… Schafft es die Rechtsaußenpartei in den nächsten Bundestag, und danach sieht es derzeit aus, könnte es sich bei einer Mehrheit der AfD-Abgeordneten um Unterstützer des Höcke-Kurses handeln. … Während sich in der Gesamtheit aller Landeslisten keine ‚klare Dominanz der Rechten‘ abzeichne, sehe dies bei einer möglichen AfD-Bundestagsfraktion anders aus, heißt es in der Analyse. Auf Grundlage eines Wahlergebnisses von 8,5 Prozent sowie Schätzungen zu den erwartbaren Ergebnissen in den Ländern auf Basis aktueller Umfragen lässt sich abschätzen, wie sich die künftige Fraktion zusammensetzen könnte. Das Ergebnis alarmiert: Bei einem Zweitstimmenergebnis von 8,5 Prozent würde die AfD mit etwa 58 Abgeordneten in den Bundestag einziehen. Während dabei laut Analyse nur sieben Parlamentarier zum Lager der ‚Unscheinbaren‘ zählen würden, kämen die Gemäßigten auf 20 und die völkisch Nationalen auf 31 Mandate.
Möglich würde solch ein Ergebnis sowohl durch die klare Dominanz des Höcke-Flügels in einigen Landesverbänden, darunter in Thüringen und Sachsen-Anhalt, als auch durch den hohen Organisationsgrad der völkischen Nationalisten auf den jeweiligen Nominierungsparteitagen in den vergangenen Monaten. …
Parteitmitglieder, die dem Höcke-Lager zuzuordnen sind, seien letztlich auf allen Landeslisten zu finden. Gelingt der AfD der Einzug in den Bundestag, drohen sie die Mehrheit in der Fraktion zu übernehmen.«
Entlarvungskonzept von Podien
mit AfD geht nicht auf
Vor dieser Entwicklung sind die Podiumsdiskussionen, die in Aschaffenburg mit AfD-Präsenz stattfanden und noch stattfinden sollen, ein gefährliches Spiel.
Sie haben nur eine mediale Wirkung: die AfD als eine ganz normale Partei hinzustellen, die im demokratischen Wahlbetrieb auch ganz normal zu behandeln sei. Wir halten dagegen und sagen: Eine Partei, die extreme Rechte in den eigenen Reihen toleriert, ja schützt und fördert, sich von extrem rechten Einrichtungen wie dem Institut für Staatspolitik Schnellroda (in persona Götz Kubitschek) politisch beraten lässt, soziale Ungleichheit befeuert, Rassismus, Nationalismus und Sexismus salonfähig macht, ist unerträglich und hat keinerlei Toleranz verdient!
Deshalb: Keine Stimme und kein Podium für die AfD!
_______
*) www.neues-deutschland.de/ artikel/1058795.die-voelkischen-uebernehmen-das-afd-ruder.html