Aschaffenburg trauert – Politik-Spitzen instrumentalisieren – Faschos inszenieren sich
Foto: Höcke kommt nicht durch (youtube screenshot)
In diesen Tagen herrscht tiefe Erschütterung in Stadt und Umland. Die jüngsten Ereignisse, die das Leben Unschuldiger kosteten und viele weitere Menschen schwer gezeichnet haben, lassen uns alle betroffen zurück. Unsere Solidarität gilt den Opfern dieser sinnlosen Tat, ihren Familien und Freunden, deren Leid und Trauer wir wohl kaum ermessen können.
Es fällt schwer, Worte zu finden. Aber wenn wir damit auch nicht dem Schmerz gerecht werden können – wir können und dürfen nicht still bleiben in unserer Trauer angesichts der unverschämt pietätlosen Instrumentalisierung eines Mordes – dessen Ursache nicht in Herkunft und Aufenthalts-Status, sondern in der psychisch-krankhaften Verfassung des Täters gesucht werden muss.
Dass aufgrund der Fluchtursachen bei Geflüchteten häufiger Traumata festgestellt werden müssen als im Durchschnitt der Mehrheitsgesellschaft, dürfte auf der Hand liegen. Offen bleiben die Fragen, warum hier trotz vorhandener sozialmedizinischer Erkenntnisse die Versorgung mit Trauma-Therapie absolut dürftig ist, warum trotz behördlicher Erkenntnisse man diesen Fall hat „laufen lassen“.
Erscheint der aktuelle Schlagabtausch um Verantwortlichkeiten bei der nötigen Suche nach behördlichem und politischem Versagen würdelos, so empfindet das Bündnis gegen Rechts (BgR) die Versuche von Politik-Spitzen – von Wagenknecht über Scholz, Merz und Söder bis Lindner – auf der Betroffenheits-Welle im Wahlkampf zu surfen, als heuchlerisch und abscheulich. Die billige und unsachliche These von der „Migration als Mutter aller Probleme“ wird weiterhin geritten. Dafür und mit Bezug auf Aschaffenburg lässt Merz nun ganz offen die Brandmauer fallen, die ohnehin nie gestanden hat.
Unterirdisch kommt die extreme Rechte mit „AfD“ und „III. Weg“ daher marschiert. Wer in seinen Parolen immer gegen Fremde hetzt, wer meint, – um hier ein Beispiel von vielen zu nennen – Nordafrikaner als generell gewalttätig stigmatisieren zu müssen, der sollte sich schämen, jetzt bei den Aschaffenburger Opfern von „unseren Kindern“ zu sprechen oder den Familienmitgliedern Mitgefühl zu versichern – Mitgliedern einer Bevölkerungsgruppe, die man ausdrücklich am liebsten „remigrieren“ sprich abschieben würde.
Foto: Aschaffenburg Schöntal, 25.01.2025 (foto privat)
Versuche (wie am 25.01. unterhalb des blauen Klaviers vom III. Weg demonstriert, s. Bild oben), die ewig-gestrigen Ausländer-raus-Parolen zu beleben und migrationsfeindliche Programme unter die Menschen zu bringen, müssen weiterhin handfest bekämpft werden. Einiges – wie die Verhinderung der Ablage eines AfD-Kranzes am blauen Klavier – ist hier in den letzten Tagen auch schon gelungen (s. Titelbild). Die „AfD“-Größen schäumen vor Wut, wie auf ihren YouTube-Videos zu sehen. Gut so. Bleiben wir wachsam!