AfD-Infostand auf EDEKA-Parkplatz muss öffentlichem Druck weichen – unsäglicher Vergleich mit Judenboykott

AfD-Infostand auf EDEKA-Parkplatz muss öffentlichem Druck weichen – unsäglicher Vergleich mit Judenboykott

https://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/Kommunalwahl-Keine-Wahlwerbung-fuer-AfD-mehr-vor-Mainaschaffer-Supermarkt;art3986,6975551

Mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlichen wir hier zwei Leserbriefe von Frank Sommer, Aschaffenburg:
„Einen ‚Shitstorm‘ habe es gegen den EDEKA-Markt in Mainaschaff gegeben, ist in der Überschrift des ‚Main-Echo‘ vom 3. März zu lesen. Der Grund: Der  AfD sei die die Nutzung des Kundenparkplatzes für Propagandazwecke nicht untersagt worden. Der Duden definiert einen ‚Shistorm‘ als ‚Sturm der Entrüstung, … der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht‘. Von Beleidigungen ist im  ‚Main-Echo‘ freilich nichts zu lesen. Es habe ‚Kritik und Beschwerden gehagelt,‘ erfährt man dort lediglich.
Also kein Shitstorm. Vielmehr haben Bürger von ihrem demokratischen Recht Gebrauch gemacht, gegen rechte Popaganda zu protestieren. Das mit dem nationalsozialistischen Boykottaufruf von 1933 gegen jüdische Geschäfte in Deutschland zu vergleichen, wie es sich der AfD-Funktionär Junker im ‚Main-Echo‘ herausnehmen zu können glaubte, ist eine maßlose, dreiste Geschichtsklitterung und eine unerträgliche Verhöhnung der Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung und des Holocaust. Dieses Verhalten fügt sich lückenlos in das altbekannte Schema rechtsextremer Organisationen à la AfD ein: Erst politisch Andersdenkende diffamieren und sich dann, wenn man damit auf Gegenwehr stößt, als unschuldig verfolgte Biedermänner inszenieren.
Allen Bürgern, die sich offen und mutig gegen das dreiste Vorgehen der AfD in Mainaschaff engagiert haben, kann man nur Dank und Anerkennung aussprechen.“

Das Bündnis gegen Rechts schließt sich dem Dank Frank Sommers an.

Dazu passt ein früherer Leserbrief des selben Autors:

AfD-Funktionär  Klaus-Uwe Junker (Hösbach) glaubt sich und seine rechtsextreme Partei durch einen Kommentar des „Main-Echo” – Chefredakteurs Martin Schwarzkopf zu Unrecht  als Demokratieverächter gebrandmarkt. Er möchte wissen, ob er “etwas verpasst” habe, da ihm keine menschenfeindlichen und die Demokratie verachtenden Äußerungen von AfD-Politikern bekannt seien. Da scheint der Herr Junker ja in der Tat so einiges verpasst zu haben! Zum   Beispiel die zahllosen  Beleidigungen und Diffamierungen gegen Andersdenkende seitens des Faschisten Höcke, seines Zeichens Sprecher der AfD in Thüringen!

Oder die unsägliche Gleichsetzung  der Verbrechen des Nationalsozialismus   mit einem  “Fliegenschiss” durch den   AfD-Chef  Gauland.

Es steht zu erwarten, dass  Herr  Junker sich darauf hinaus zu reden  versuchen wird,  es handele sich bei diesen  Verunglimpfungen ja nicht um Äußerungen von AfD-Funktionären aus dem hiesigen Raum.  Wahrscheinlich will er uns weis machen, die Aschaffenburger AfD-Funktionäre seien allesamt “weiße Raben” und hätten mit den Sprüchen ihrer Führungsleute nicht das geringste zu tun.

Dieses Problem lässt sich indessen sehr einfach aus der Welt schaffen: Herr Junker braucht sich   von  diesem Unflat ja nur  klar und eindeutig zu distanzieren!  So lange das allerdings nicht geschieht, wird er es wohl  aushalten müssen, dass die Öffentlichkeit davon ausgeht, dass AfD drin ist wo AfD drauf steht und dass sie dem Herrn Junker die  Rolle der “verfolgten Unschuld vom Lande“ nicht abnimmt.

veröffentlicht am 04.03.2020